Bodenbeläge
Zusammenhang zwischen Wärmeleitfähigkeit und Heizverhalten

Die Auswahl des Bodenbelags beeinflusst die thermische Behaglichkeit und das Heizverhalten der Nutzer*innen.
Warum ist das so?
Behaglichkeit ist höchst individuell und abhängig von der Nutzung des Raumes sowie vom Verhalten der Nutzer*innen. Dennoch gibt es grundsätzliche Faktoren, die die Behaglichkeit eines Raumes bestimmen.
Eine wesentliche Stellschraube ist die thermische Behaglichkeit – also das Wärmeempfinden in einem Raum. Es wird durch fünf Einflussgrößen bestimmt:
In der Praxis drückt sich die Wärmeableitung von der Fußbodenoberfläche darin aus, wie warm oder kalt sich der Boden anfühlt. Maßgeblich dafür ist die Wärmeleitfähigkeit beziehungsweise der Wärmedurchlasswiderstand des Bodenbelags – sprich: Wie gut wird die Wärme aus dem Körper abgeleitet beziehungsweise wie hoch ist der Widerstand im Material gegenüber dem Wärmestrom.
Kork und Holz haben beispielsweise einen hohen Wärmedurchlasswiderstand. Sie fühlen sich warm an und zahlen auf die thermische Behaglichkeit ein. Naturstein und keramische Beläge leiten die Wärme gut ab und fühlen sich entsprechend kalt an.
Für eine hohe thermische Behaglichkeit müssen dem Fußbodenaufbau und dem Fußbodenbelag besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Zum einen gilt es, die Oberflächentemperatur des Bodens im Verhältnis zur Raumtemperatur und zur Oberflächentemperatur der Wände sowie der Decke zu regulieren. Dies ist vor allem dann kritisch, wenn sich unterhalb des Fußbodens unbeheizte Räume, Luft oder Erdreich befindet. Hier hilft eine Wärmedämmung.
Allerdings können Bodenbeläge maximal die Raumtemperatur annehmen, die in der Regel geringer als die Körpertemperatur ist. Aus diesem Grund fühlen sich Stoffe mit einer hohen Wärmeleitung immer kalt an.
Daher muss auch die Wärmeableitung über den Fußboden minimiert werden. Hier schneiden Teppich und vor allem natürliche organische Beläge wie Holz und Kork gut ab. Sie regulieren das Heizverhalten und unterstützen darüber hinaus die lebenszyklusorientierte Ökobilanz des Gebäudes.
Die Entscheidungslage ändert sich, wenn eine Fußbodenheizung vorgesehen ist. Hierfür sind Naturstein und keramische Beläge aufgrund ihrer hohen Wärmeleitfähigkeit ideal. Sie nehmen die Wärme aus der Heizung auf und geben sie als Strahlungswärme an den Raum ab. Für eine optimale Energieeffizienz und zum Erhalt der Gesundheit der Nutzer*innen darf die Fußbodenheizung nur im Niedrigtemperaturbereich laufen.
Wärmeverluste über Konvektion – also Luftzug – oder ungedämmte Wände und Decken verringern die gefühlte Temperatur und müssen daher vermieden werden. Andernfalls wird die Heizung hochgedreht, wodurch zum einen unnötige Energie verbraucht wird, was sich zum anderen negativ auf die Durchblutung der Beine und Füße auswirken kann.
Alles gut also? Nicht ganz, denn thermische Behaglichkeit entsteht im Zusammenspiel aller oben aufgeführten Faktoren. Werden zudem organische Beläge aus nachwachsenden Rohstoffen gewählt, wird aktiv eine nachhaltige Bauweise unterstützt.
Gute Argumente für den Einsatz ökologischer Baustoffe und eine nachhaltige Bauweise
Konkrete Argumente für den Einsatz von Bodenbelägen aus nachwachsenden Rohstoffen